Relevanz

Nicht primär für die Praxis bedeutsam!

Für wissenschaftliche Arbeiten gilt vorrangig als relevant, wie sie zum wissenschaftlichen Fortschritt beitragen und im eigenen Fachgebiet neues Wissen schaffen.

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Durch eine erkennbare Orientierung auf die Besonderheit der eigenen wissenschaftlichen Fragestellung oder Vorgehensweise kann auch jene Relevanz entstehen, die das als Ergebnis der Forschung entstehende Werk für die zugehörige wissenschaftliche Disziplin bedeutsam werden lässt.

Forschung muss schließlich neue Erkenntnisse bringen, darin liegt ihre Relevanz, und dieser Anspruch gilt daher für jede wissenschaftliche Aufgabenstellung, welchen Umfang sie auch immer erreichen mag.

Relevanz als Qualitätskriterium der Wissenschaftlichkeit bezieht sich demnach vor allem auf die Bedeutung für das eigene wissenschaftliche Fachgebiet, nicht aber auf die Bedeutung für das Anwendungsgebiet in der beruflichen Praxis, für das im konkreten Fall möglicherweise geforscht wird.

Für wissenschaftliche Arbeiten ist relevant, was zum wissenschaftlichen Fortschritt beiträgt und im eigenen Fachgebiet neues Wissen schafft.

Gedanken dazu.

Einige meiner Kolleg*innen erwarten bei jeder Einreichung einer wissenschaftlichen Arbeit, dass sowohl die wissenschaftliche Relevanz in der Einleitung anzugeben sei als auch die Relevanz für die Praxis.

Dies ist nachvollziehbar, da es viele Studiengebiete gibt, an Universitäten ebenso wie an Fachhochschulen, deren Praxisbedeutung dominiert.

Je nachdem, um was es bei Ihnen geht und wo Ihr Vorhaben einzuordnen ist, kann selbstverständlich auch – also ergänzend – die Praxisrelevanz als Anforderung formuliert werden.

Vom Kern her sind aber alle wissenschaftlichen (!) Qualitätskriterien primär auf die Maßstäbe und Erwartungen des Wissenschaftsbetriebs hin orientiert, nicht auf die eines konkreten Praxisgebiets.

Unter dieser Perspektive halte ich es für nach wie vor geboten, sich vorrangig über die Relevanz für das eigene Forschungsfeld Gedanken zu machen und entsprechende Verantwortung zu übernehmen.