Falsche Quellen

Kapitel 2: Mehr über Quellen – Studierzeit: ca. 10 Minuten

Vorsicht, Glatteis…!

Immer wieder werden Statistiken benötigt für die Argumentation. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der Lieferant solcher Statistiken selbst nicht unbedingt der Autor und Quelle der Daten ist.

Es muss also der ursprüngliche Autor der Daten als Verfasser genannt werden!

Dauer: 1:43

Transkript des Videos

Immer wieder werden Statistiken benötigt für die Argumentation. Dabei ist es wichtig zu beachten, dass der Lieferant solcher Statistiken, z. B. Statista, selbst mitunter gar nicht Autor und Quelle der Daten ist, auf die wir referenzieren.

Darauf verweist Statista sogar selbst in seinen Tipps (vgl. Statista 2013). Statista leistet in der Regel lediglich den Dienst, Daten Dritter zu nutzbaren Tabellen / Grafiken aufzubereiten. Daher gilt diese Zitierweise – Beispiel entnommen der Tipp-Seite bei Statista:

Institut für Demoskopie Allensbach (2013); Allensbacher Computer- und Technik-Analyse – ACTA 2013; 2009 bis 2013, zitiert nach de.statista.com, URL http://de.statista.com/statistik/daten/studie/168741/umfrage/interesse-der-bevoelkerung-an-fitness/ , Abruf am 16.12.2013, 16.39 Uhr

Zitat im Fließtext der Arbeit: (Institut für Demoskopie Allensbach, 2013).

Daraus folgt, dass Angaben im Quellenverzeichnis sowie in Fußnoten oder In-Text-Referenzierungen einer Arbeit nicht mit der Autoren-Nennung »Statista« beginnen dürfen, außer wenn es sich um die Publikation einer Statistik handelt, deren Verfasser Statista selbst ist.

Analog gilt Dasselbe für Referenzierungen zu Facebook-Profilen, -Gruppen oder -Seiten, und natürlich zu jedem bei YouTube oder Vimeo etc. hinterlegten Video.

Alle diese Plattformen sind ja nicht selbst die Autoren der jeweiligen Medienprodukte, sondern dienen lediglich zur Verbreitung von Content, den andere verantworten.

Nur wo der Plattformbetreiber selbst »spricht«, ist er der »Sprechende« und als solcher zu zitieren.

Bibliographie

Verwendete Quelle:

Statista (2013): „Hilfe & FAQ“. Statista. Abgerufen am 11.01.2015 von http://de.statista.com/statistik/tipps/

Gedanken dazu.

Es überrascht mich immer wieder, wie viele Verfasser*innen auf diesem „Glatteis“ ins Rutschen kommen.

Und das passiert oft, sogar in konventionellen Quellenkontexten:

Manche finden eine ihrer Ansicht nach zitierwürdige Aussage in einem Buch und geben dann als Quelle die Herausgeber desselben an.

Von denen stammt aber womöglich gar nicht der referenzierte Text – sondern von einer ganz anderen Person. Beim eigentlich alltäglichen Umgang mit Sammelwerken und Journals tauchen ähnliche Phänomene auf: Der schnelle Blick aufs Cover des Ganzen erhascht den vermeintlichen Verfasser des Textes. Ein Herausgeber ist aber in vielen Fällen gar nicht der Autor des verwendeten Textes…

Mein Appell: schauen Sie sorgfältig danach, wer wirklich den Text verfasst hatte, den Sie nun einbeziehen und daher referenzieren wollen…!